
Religionsunterricht
Im Sinne ganzheitlicher Bildung ist Religion Bestandteil der Stundentafel der Schülerin und des Schülers. Religiöse Fragen tauchen im Schulalltag auf und finden Antworten. Der Religionsunterricht an den Schulen des Kantons Basellandschaft findet auf der Primar- und auf der Sekundarstufe statt und wird durch die Landeskirchen und die anderen kantonal anerkannten Religionsgemeinschaften organisiert. Der Religionsunterricht wird von ausgebildeten Religionslehrpersonen erteilt.




Freude bereiten – Zeit schenken
Am Samstag 25. Mai 2019 besuchten die Schülerinnen und Schüler des katholischenReligionsunterrichts (7. Klasse, Sekundarschule Muttenz) das Alters- und Pflegeheim Käppeli.
Mit ihrem Kommen wollten sie den älteren Menschen eine kleine Freude bereiten. Wie bereits das Sprichwort «die Jugend lebt von Träumen, das Alter von schönen Erinnerungen» aussagt, beabsichtigten wir Jung und Alt zusammenzubringen um mehr voneinander zu erfahren. Es freute uns sehr, dass sich so viele Jugendliche an ihrem freien Samstag diese Zeit nahmen.
Nach der Begrüssung und einer kleinen Einführung durften sie mit den Gruppenleitungen auf die verschiedenen Abteilungen mit den Bewohnerinnen und Bewohner Sonnenblumen gestalten. Dabei konnten sie sich unterhalten und ein wenig näher kennenlernen. Es wurde von früheren Zeiten erzählt und auch gelacht. Dort wo Hände nicht mehr mithelfen konnten oder das Sehen eingeschränkt war kamen die Jugendlichen zur Hilfe.
Es war schön zu sehen, wie alle sich aufeinander einliessen. Jede und Jeder war auf seine Art und Weise eine Bereicherung. Viele schöne Sonnenblumen entstanden. Zum Abschluss der Stunde sangen wir gemeinsam das Baselbieter Lied und so manche Bewohnerin und Bewohner sang es auswendig mit. Der rege Austausch beim Znüni im Garten rundete den besonderen Vormittag ab. Folgend ein paar Stimmen der Jugendlichen nach dem Treffen:
„Ich fand es eine neue Erfahrung zu sehen, wie die Menschen im Altersheim Käppeli leben.“ (Leandro)
„Jung und Alt, das hat mich berührt. Es hat mir sehr gefallen, da ich nun ein neues Bild bekommen habe.“ (Danilo)
„Es hat mich berührt, als eine Dame erzählte, wie sie geflüchtet ist. Auch wie sich die Bewohnerinnen und Bewohner über das gemeinsame Lied gefreut haben.“ (Tiziana)
„Ich habe es toll gefunden, dass ich erfahren habe, was die älteren Leute in ihrer Jugend gemacht haben.“ (Matteo)
„Es war wirklich schön zu sehen, an was sich ältere Leute freuen, an einfachen Sachen, am Besuch. Vielleicht sind manche dieser Leute vereinsamt und so war es wiederum schön zu sehen, wie manche Herzen wieder aufgeblüht und Erinnerungen geweckt wurden.“ (Lara)
„Die älteren Personen brachten mich zum Lachen.“ (Kyra)
„Ich habe den Besuch im Altersheim toll gefunden, auch glaube ich, dass es den Bewohnerinnen und Bewohnern ebenso gefiel.“ (Roel)





Für alle war es ein sehr beeindruckender und schöner Morgen! Herzlichen Dank an Annegret Heckel, Leiterin der Aktivierung und ihren Helferinnen, dass sie uns dieses Treffen ermöglicht haben. (AH/AM)
Beitrag aus der Kirche heute Nr. 52/2017 Basel-Stadt:
Wie können wir Jugendliche auf ihrer Suche unterstützen?
Was werden sie später einmal über unsere Generation sagen? Wie haben wir gedacht, gefühlt und gehandelt, woran geglaubt? Wie viele Menschen vor uns, Gelehrte, Philosophen und Theologen versuchten die Welt zu erklären? Der griechische Philosoph Empedokles meinte: “Die Menschen sind bloss von gerade dem überzeugt, was ein jeder erfahren hat.” Auch Papst Franziskus hat diesen Gedanken aufgegriffen und gesagt, dass wir von unseren Erfahrungen, die wir im Glauben immer wieder machen, Zeugnis ablegen sollen. Auch ich bin davon überzeugt, dass die Erfahrungen, die der einzelne Mensch im Laufe seines Lebens macht, seine Gedankenwelt und seinen Glauben beeinflusst.
Das Interesse der Jugendlichen am Glauben
Als Religionslehrerin werde ich immer wieder darauf angesprochen, ob sich die Jugendlichen denn noch überhaupt für „Religion und den Glauben“ interessieren und ob es nicht schwierig sei, dieses Alter zu unterrichten? Im Gegenteil. Wichtig ist es ihnen die Möglichkeit zu bieten all ihre offenen Fragen, Bedenken, Gedanken und Anliegen vorzubringen und sie dabei ernst zu nehmen. Jugendliche brauchen Unterstützung und Halt auf ihrer Suche nach dem Sinn des Lebens. Dann sind sie auch offen, ihre eigenen Erfahrungen in die Diskussionen einzubringen und können so auch auf ihrem Glaubensweg weiterkommen.
Unterricht in den Schulen und Pfarreien
Im Kanton Baselland unterrichten wir auch in der Oberstufe noch an der Schule und es nehmen alle Jugendliche im konfessionsgetrennten Unterricht teil. Im Kanton Basel-Stadt ist er leider nicht mehr im Stundenplan integriert. Doch bieten die Pfarreien der RKK den Unterricht an. Leider erreichen wir dort aber nicht mehr alle Jugendlichen, da viele mit ihren Hobbys sehr verplant sind oder sie es nicht als wichtig empfinden, sich weiterhin mit den Glaubensfragen auseinanderzusetzen. Doch wäre es gerade in diesem Alter wichtig einen Ort zu haben, wo sie ihre gemachten Bilder über ihren Glauben und die Kirche reflektieren können und dürfen, um so in ihrem Glauben zu wachsen. In meinem Unterricht versuche ich ihnen auch aufzuzeigen, was Kirche ist und dass auch sie einen Teil zu einer „besseren Welt“ beitragen können, mit ihrer Haltung und Lebenseinstellung. Auch wenn viele Jugendliche sich in der Kirche nur selten blicken lassen, bin ich davon überzeugt, dass wir im Religionsunterricht die Möglichkeit haben, den Samen zu setzen.

Religionsunterricht mit „Wegweiser“
Mit dem Wegweiser und dem Wort „Sehnsucht“ kommen wir den vielen Fragen auf die Spur: suchen, sehen, sehnen nach… Liebe, Geborgenheit, Sinn, Glück, Beruf, Familie, Freizeit, Ferien, Zufriedenheit, Freundschaft, Freiheit, Gott, Glaube, Antworten…….
Und nun kurz vor Weihnachten, stellt sich auch bei Ihnen die Frage, was die Geburt dieses Kindes mit dem eigenen Leben zu tun hat? Ich gebe Ihnen folgende Zeilen aus Brasilien mit auf den Weg:
„Jedesmal, wenn zwei Menschen einander verzeihen, ist Weihnachten. Wenn wir Verständnis zeigen für die Kinder, wenn wir einem Menschen helfen, wenn jemand beschliesst, ehrlich zu leben, wenn ein Kind geborgen wird, wenn du versuchst, deinem Leben einen neuen Sinn zu geben, wenn wir einander ansehen, mit den Augen des Herzens, mit einem Lächeln auf den Lippen, ist Weihnachten. Denn es ist geboren die Liebe, der Friede, die Gerechtigkeit, die Hoffnung, die Freude, denn es ist geboren Christus, der Herr.“
Andrea Moren-Kreuzweger (Religionslehrerin Oberstufe)